Als ich am Flughafen in Bangkok angekommen bin, war ich zuerst ein wenig verunsichert, da auf meiner Arrival Card ein Feld für Visa Nummer stand. Ich hatte ja aber gar kein Visum. Zudem hingen überall Schilder, dass man ein Rückflugticket braucht und einen bestimmten Cash Betrag, um einreisen zu dürfen. Aber alle Aufregung war umsonst. Es hat mich niemand nach einem Rückflugticket gefragt und ich musste auch kein Geld vorweisen. Nach der Kontrolle meines Passes gab es einen Stempel und mir wurde die Aufenthaltsdauer von 30 Tagen gewährt (So hatte ich das auch im Vorfeld recherchiert).
Auf Englisch ist kein Verlass
Nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte, musste ich erstmal Geld besorgen. Das hat sich als relativ schwierig herausgestellt, da nicht alle Schritte beim Automaten auf Englisch waren. 😀 Habe es dann aber doch geschafft, mir eine SIM Karte besorgt und etwas gegessen. Dann war ich startklar, um mich auf den Weg zum Hostel zu machen. Aber wie? 😀 Meistens bin ich immer vom Flughafen mit Taxi gefahren. Hatte aber gelesen, dass man in Thailand des Öfteren bei Taxifahrten abgezockt wird. Bin dann aber zu einem Stand und habe einfach mal mein Glück versucht. Diese Taxis waren mit Taxi-Meter ausgestattet, das war schon mal gut. Allerdings haben die Personen nur gebrochen Englisch gesprochen und mein Taxifahrer gar nicht. 😀 Dieser war aber sehr nett und hat nach mehrmaligem Schauen auf die Adresse des Hostels (ich glaube viele Thailänder können Englisch auch nicht lesen, was die Kommunikation noch schwieriger gestaltet :D), beim Hostel angerufen. Letztendlich bin ich gut bei meiner Unterkunft angekommen. Ich habe insgesamt 450 BAHT für die ca. 40 minütige Fahrt gezahlt (350 Fahrpreis, 50 Gebühr, 50 Maut). Das sind in etwa 12 Euro. Richtig beurteilen, ob das jetzt viel oder wenig war, konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht, habe später aber festgestellt: Es geht noch günstiger. 😀
Meine Unterkunft und der erste Tag
Das Ratana Boutique Hostel hat schon von außen einen sehr guten Eindruck gemacht! Und es war dort auch einfach nur gut. Super nettes und hilfsbereites Personal, sauber, gemütlich, vernünftige Betten, lecker Kaffee – top!
Am ersten Tag habe ich erstmal ausgeschlafen und dann ein Thai Frühstück probiert – keine gute Idee. 😀 Ich stehe dann doch mehr auf Brötchen, Marmelade und Aufschnitt, anstatt auf Reis mit Ei, Fleisch, Fisch und Sojasprossen. Aber ich habe mal ein klassisches Thai Frühstück probiert. Das muss schließlich auch mal sein, wenn ich schon in Thailand unterwegs bin.
Danach bin ich losgelaufen und wollte eigentlich ein Museum über die Thailändische Kultur besuchen, das war aber leider zu. Da ich schon eine Zeit lang unterwegs war und völlig durchgeschwitzt war (ja so ist das beim Reisen in warme Länder 😀 ), brauchte ich erstmal eine Pause. Am Wasser habe ich ein kleines Café gefunden und mir mit Kaffee und Kuchen das Päuschen versüßt. 😉
Der Tempel der Morgenröte – Wat Arun
Danach habe ich mir den Tempel Wat Arun angeschaut. Mit einem Boot fährt man für 4 Baht auf die andere Uferseite. Da die Besichtigung des Tempels eigentlich gar nicht in meiner Tagesplanung enthalten war, habe ich mir erst einmal einen Wickelrock gekauft, um meine Beine zu bedecken. Angemessene Kleidung ist notwendig, um sich den Tempel genauer anzuschauen. Auf die Tempelanlage gelangt man auch in Shorts, aber ich finde es besser, wenn man der thailändischen Kultur Respekt erweist und generell in heiligen Anlagen auf Shorts und rückenfreie Shirts verzichtet.
Der Wat Arun wird auch Tempel der Morgenröte genannt. In der Mitte des Tempels steht ein Tempelturm, der sogenannte Phra Prang, dieser ist ca. 80 Meter hoch. Um den Phra Prang kann man durch vier steile Treppenaufgänge herumlaufen. An den Anfängen der Treppen bewachen chinesische Kriegerstatuen aus Stein den Prang. Zudem gibt es vier weitere Türme, diese werden von Göttern und Fabelgestalten gehalten. Der Tempel ist mit vielen Teilen aus Glas, Porzellan und Muscheln überzogen, diese bilden ein schönes Muster und sollen den Tempel in der Abenddämmerung glänzen lassen. *1 *2 Leider wurde der Phra Prang scheinbar renoviert, denn um den Turm befand sich ein Gerüst, welches den Blick auf den Wat Arun etwas eingeschränkt hat.
Pancakes zum Frühstück und neuer Travelbuddy
Nach dem Thai Frühstück des vorherigen Tages brauchte ich dringend ein richtiges geiles Frühstück. Ich habe im Vorfeld ein Café rausgesucht und bin dann dorthin gelaufen. Der Weg war ziemlich interessant, direkt am Wasser mit viel Street Food Ständen und einem Einblick in das typische Leben Thailands. Im Snooze Café habe ich mir dann Pancakes mit Nutella und Banane und dazu einen Eis-Latte mit Karamel bestellt. Ich fand es ziemlich süß dort und kann es nur empfehlen.
Ich hatte mich mit einer Freundin aus der Uni, die ebenfalls ein paar Tage in Thailand war, in Bangkok verabredet. Das war alles recht spontan. So hatte ich für die nächsten Tage einen Travelbuddy und es war ziemlich cool. Nachdem sie angekommen war sind wir ein bisschen umhergelaufen, haben was gegessen und gequatscht. Abends sind wir über die bekannte Koh San Road gegangen und haben uns Bier und Cocktails gegönnt.
Diese dummen Touristen
Wir wollten gerne den Palast sehen, also haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg dorthin gemacht. Und sind direkt auf eine Touristenfalle hereingefallen. 😀 Man hat uns erzählt, dass der Palast zur Zeit nicht zu besichtigen wäre. Dann haben diese Leute uns gezeigt wo wir stattdessen hinfahren und eine Bootsfahrt machen könnten. Wir konnten gar nicht so schnell reagieren, da stand auch schon ein Tuk Tuk am Straßenrand. Wir haben uns natürlich belabern lassen und sind eingestiegen. Am Wasser angekommen wurde uns dann eine Bootsfahrt in einem Longtail Boot durch die Khlongs angeboten. Wir haben den Preis runtergehandelt und sind eingestiegen. Im Boot hat meine Freundin in ihrem Reiseführer exakt diese Aktion, die uns zuvor passiert ist, gefunden. Dann haben wir uns selbst erstmal ausgelacht und dies als eine Erfahrung abgehakt.
Die Bootsfahrt an sich war aber ziemlich cool, da wir so die Gegend der Khlongs sehen konnten. Khlongs sind Kanäle, die für den Transport genutzt werden. Früher waren sie die typischen Wege zur Arbeit und teilweise auch für Fäkalienentsorgung.*3
Der königliche Palast und thailändischer Nachtisch
Nach unserer Bootstour sind wir dann doch noch zum Palast gelaufen. Wir hatten Tuch und Wickelrock dabei, durften aber dennoch nur auf das Gelände und nicht in den Palast selbst. Vielleicht war die Besuchszeit schon vorbei – wir wussten es nicht genau. Um auf das Gelände zu kommen, mussten wir die Inhalte unserer Taschen zeigen und wurden einmal abgetastet. Ich bin mir nicht sicher, ob das alltäglich ist oder ob die Bestimmungen zur Trauerzeit in Thailand verschärft sind.
Nach dem Palast sind wir zu einem Blumenmarkt gegangen, der aber sehr unspektakulär war und da es auch schon abends wurde, war dort auch nicht viel los. Auf dem Weg zurück zum Hostel haben wir noch einen Healthy Markt entdeckt. Dort konnte man verschiedenes Essen probieren, sich über Thai Massagen informieren oder Kleidung kaufen. Wir haben eine Thai Nachspeise probiert – die war richtig gut! Leider stand kein Name dabei, aber dieses Dessert besteht aus einer Waffel mit einer süßen Eimasse on top. Da es uns so gut geschmeckt haben wir direkt noch eins gekauft und der Verkäufer hat sich sichtlich darüber gefreut.
Floating Market und die nächste Abzocke
Ja, wir wurden tatsächlich nochmal abgezockt. Dieses Mal war das aber nicht so lustig und mit ganz schön viel Geld verbunden. Nur so viel: Wenn du mal in Thailand bist, überlege dir zwei Mal, ob du in einen Bus einsteigt, der euch zu einem kilometerweit entfernten Floating Market bringen soll… Bei uns war das nämlich nicht so und um zu diesem schwimmenden Markt zu kommen mussten wir nochmal richtig viel Geld bezahlen und mit einem Boot dorthin fahren. Gott sei Dank wurde diese Bootsfahrt, die sogar 2 Stunden ging, echt schön. Denn ich war zuerst einfach nur hochgradig genervt und habe innerlich dem Geld hinterhergeweint.
Zuerst sind wir auf einem Kanal gefahren, an dem Garagenähnliche Stände aufgebaut waren. Dort wurde irgendein Ramsch verkauft und war einfach nur unnötig und überteuert. 😀 Danach ging es zu einem kleinen Tempel. Wir bekamen ein bisschen Zeit um uns in Ruhe umzuschauen, haben dann Futter bekommen, um Fische zu füttern und danach sind wir weiter gefahren. Den Sinn des Fütterns habe ich nicht ganz verstanden, aber irgendwie war es lustig, wie die eh schon fetten Fische sich über das Futter hergemacht haben. 😀
Dann kam eigentlich der schönste Teil. Eine Fahrt durch unendlich lange Kanäle, mit Bananenbäumen am Ufer, Menschen, die sich im Wasser die Zähne geputzt haben oder Tauchen waren und riesen Echsen, die in der Sonne chillten.
Nach dieser Fahrt sind wir dann bei dem eigentlichen Amphawa Floating Market angekommen. Da gab es dann auch endlich mal Boote, die denen auf den Postkarten ähnelten. Links und rechts vom Kanal waren weitere Stände und Restaurants zu finden. Nachdem wir noch über einen weitern Markt geschlendert sind und ein bisschen Street Food getestet hatten, ging es wieder zurück nach Bangkok – was für ein Tag. 😀
So, das war jetzt ganz schön viel. Hatte ja aber auch einiges nachzuholen. 😉
Wenn du es bis hier geschafft hast, dann danke fürs Durchhalten. 😀
Liebe Grüße aus
Thailand 🙂
Quellen
*1 https://de.wikipedia.org/wiki/Prang
3 *https://de.wikipedia.org/wiki/Khlong
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